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Berichte & Kritiken
Drummeli 2016
v.l. Patrick Gusset, Susanne Hueber, Philippe Graff, Skelt! & Sarah Speiser (Bildquelle: www.skelt.ch)
Drummeli 2016 (2. Teil):
Cliquen top, Rahmen flop
Alle Cliquen zeigen tolle Leistungen. Dies kann man leider nicht von den Rahmenstiggli sagen. Schade für die Cliquen, welche die schlechte Stimmung im Saal spüren. Erfreulich ist jedoch, dass sich diese nicht beirren lassen und ihre Auftritte musikalisch und visuell auf die Bühne bringen.
Ein Zitat der Schauspieler trifft es auf den Kopf: Dass das Drummeli schlecht wird, damit musste man rechnen. Was soll nun ein Schauspieler machen, der toll spielt, aber mit Texten und Stücken auf die Bühne geschickt wird, welche unterirdisch sind? Die Selbsthilfegruppe ist für die Schauspieler dringend nötig. Die Lacher der Rahmestiggli kommen ausschliesslich von den Schauspielern selbst. Daniel Buser und Susanne Hueber gelingt zwar mit der nachdenklichen Nummer mit und über den Tod einen akzeptablen Rahmen zu präsentieren. Dies macht es leider aber nicht wett. Es ging sogar soweit, dass die Kommentare aus dem Publikum lustiger waren und die Schauspieler ausgebuht wurden. Diese Buh-Rufe gelten aber ganz klar dem Regisseur Laurent Gröflin.
Nun aber zum guten und schönen Teil: den Cliquen. Die Lälli Clique präsentiert mit dem Yankee einen Marsch, zu welchem sich ein Formationenlaufen fast schon aufdrängt. Eine gute Show wird geboten. Eine wunderschöne Liebesgeschichte von Olaf & Olivia wird von den Naarebaschi präsentiert. Ein musikalischer Hochgenuss. Der Barbara-Club präsentiert den lüpfigen s Fyrhernli mit Feuer und Flamme.
Danach folgt eine Premiere mit der Olympia 1908, welche mit einer Live-Schaltung ins Schafegg den Hofnaar vortragen. Die Live-Schaltung ist jeden Abend und zeigt das Cliquenleben auch neben der Bühne. Leider wird diese nach sehr kurzer Zeit unterbrochen. Hier stellt sich die Frage, ob nicht lieber ein Rahmestiggli zu Gunsten dieses unterhaltsamen Vortrags geopfert werden sollte. Die Guggenmusik Räpplischpalter präsentieren Arrangements von Udo Jürgens (Buenos Dias Argentina) und James Last (einsamer Hirte).
Der Schreiberin taten das Schunggebegräbnis fast schon leid. Die Stimmung im Saal ist unterirdisch und die Schnitzelbänggler sollen genau diesen Saal zum kochen bringen? Die Värse sind gut und sie schaffen es tatsächlich die Stimmung zu heben. Danach passend das Rahmestiggli mit und über den Tod. Ein nachdenkliches Stück, welches doch den ein oder anderen Lacher des Publikums zum Vorschein bringt. Daniel Buser zeigt, unterstützt von Susanne Hueber, eine gute schauspielerische Leistung. Danach wird wieder abgetaucht. Diesmal jedoch nur als Uraufführung under em Rhy mit der Rätz-Clique 1923. Die Titelmusik von Arielle lässt sich erkennen und das Zusammenspiel mit den Sambarhythmen brachte Schwung in den Saal.
Neue Wege gingen die Basler Bebbi Basel 1930 mit BBB in 3B. Dieser neue Weg ist mit den Piccolo- und Trommeltönen gemischte Synthesizerklängen jedoch geglückt. Die Animation in 3D im Hintergrund (Brillen wurden verteilt) holt den Zuschauer quasi auf die Bühne. Der Central Club Basel bestritt seinen Auftritt mit Wettstai 2016. Eine gewohnt andere Form des berühmten Wettstaimarsches mit einem wunderschönen Bühnenbild. Als letzte Clique krönte die Seibi & Seibi Mysli den Abend mit dem Ueli. Pfeiferisch und trommlerisch eine sehr gute Leistung und ein musikalisch schöner Schlusspunkt.
Als Fazit kann gesagt werden, dass auch im zweiten Teil des Drummeli die Cliquen brillieren. Sowohl musikalisch wie auch mit ihren Shows. Ein Showlaufen der Stammvereinen und ein guter Jahrgang derselbigen. Zu den Rahmestiggli möchte ich keine Worte mehr verlieren.
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Radio-Berichte
Vergangenen Samstag fand im Musical Theater Basel die Premiere vom Drummeli 2016 statt.
Im Publikum sorgt die Vorstellung für Kritik. Die Cliquen, Guggen und Bängg konnten alle überzeugen - nicht so das Rahmenspiel.
Modernes Basler Drummeli findet beim Publikum keine Gnade
Die älteste Basler Vorfasnachtsveranstaltung soll sich dem zeitgenössischen Theater nähern und sowohl in Form und Inhalt moderner werden.
Dem Premierenpublikum gefiel die Ausgabe 2016 aber nicht: Die Rahmenstiggli wurden als humorlos und langweilig empfunden.