Heute Morgen stellten die Verantwortlichen der Vorfasnachtsveranstaltung Drummeli eines ihrer Rahmenstücke vor. Neben diesen Theaterstücken treten dieses Jahr 16 Stammcliquen, eine junge Trommel- und Pfeiferschule,zwei Guggemusiken und zwei Schnitzelbänke auf. Unterdessen sind 85 Prozent der 11'000 Tickets sind bereits verkauft, wie der Drummel-Verantwortliche des Fasnachts-Comité, André Schaad vor den Medien sagt. Die Verantwortlichen sind trotzdem zuversichtlich, dass das Drummeli auch dieses Jahr wieder ausverkauft sein wird.
Das Drummeli ist seit Generationen die Leistungsschau der Stammcliquen unserer Fasnacht. Auch 2016 werden weit über tausend Aktive mit Trommeln, Piccolos, aber auch Guggemuusige mit zum Teil ganz grossen Überraschungen im Musical-Theater aufwarten. Aber mehr denn je gelten die Rahmenspiele für viele Besucher als Stimmungsbarometer des Drummeli. Barfi.ch durfte eine Fasnachtsnase voll Eindrücke abholen und feststellen: Die Beiträge werden den ganzen Reigen der aktuellen Themen durch den Gaggoo ziehen – lokales, nationales und internationales Zeitgeschehen, aber auch die Fasnacht selbst. Es wird kein lautstarkes Schenkelklopfen anvisiert. Ernste und besinnliche Töne wie auch beissende Satire sind schliesslich auch die Grundlagen unserer Fasnacht.
Neben den Rahmenstücken, die mit einem neuen Stil überraschen, bringen neue Mitwirkende frischen Wind in die Vorfasnachtsveranstaltung. So wird das Drummeli zum ersten Mal durch den Theaterregisseur Laurent Gröflin inszeniert. Der Basler ist aktiver Fasnächtler und ausgebildeter Schauspieler und Regisseur. «Der Jüngste, den wir jemals hatten», schreiben die Verantwortlichen über den 37-jährigen Theatermacher. Mit ihm kamen junge Künstler, Schauspieler und Texter dazu. Einen ersten Einblick – nachdenklich und unterhaltend zugleich – erhielten die Medienleute heute Morgen mit einem kleinen Rahmenstück. Es geht um den Sensenmann, der sich am Empfang eines Pharmaunternehmens anmeldet. Mehr dazu im Video.
Dem Premierenpublikum gefiel die Ausgabe 2016 aber nicht: Die Rahmenstiggli wurden als humorlos und langweilig empfunden.
Basel. Das Drummeli will sich verändern, nicht nur dem Mainstream aufsitzen, und es will als letzte der Vorfasnachtsveranstaltungen in der aktuellen Saison auch Überraschendes bieten.
Es war ein Experiment. Man wollte frischen Wind, modern sein, sich wegbewegen vom Fasnachts-Mainstream und das traditionsreiche Drummeli mit den Formen des zeitgenössischen Sprech-Theaters erneuern.
Es blieb nicht bei Buhrufen während der Premiere und den vernichtenden Bewertungen danach.
Im Probelokal sitzen 9 Menschen auf der Bühne und schauen erwartungsfroh zu den zahlreich anwesenden Mendienschaffenden.
Vor der Première des diesjährigen Drummeli sind die Comité-Leute nervöser als sonst. Ein neuer Regisseur, eine neue Ausrichtung der Rääme und ein neues Texterteam.
Alle Cliquen zeigen tolle Leistungen. Dies kann man leider nicht von den Rahmenstiggli sagen. Schade für die Cliquen, welche die schlechte Stimmung im Saal spüren. Erfreulich ist jedoch, dass sich diese nicht beirren lassen und ihre Auftritte musikalisch und visuell auf die Bühne bringen.
Beim diesjährigen Monster wagt der neue Regisseur Laurent Gröflin anspruchsvollere Experimente beim Rahmenspiel, die nicht nur gut ankommen. Die Cliquen glänzen aber mit brillanten Auftritten. Für Überraschungen sorgt dabei eine Junge Garde.