«Y bin e Schprayer, und y schpray› won y will Das isch e Basler Rap, drum loos› zue und sig schtill D› Polizei will mi schtoppe, dass schaffe die nie Wenn die mi schtresse wänn, hänn sie nur drmit mieh»
Diese Zeilen von Black Tiger auf dem Song «Murder By Dialect» von P-27 haben vor 30 Jahren die Schweiz geschockt. Nicht weil sie von illegalem Graffiti handeln, sondern wegen der Sprache, in denen Sie gerappt wurden. Mit diesen Worten wurde Mundart-Rap 1991 in Basel geboren.
Skelt! & Black Tiger an den Gleisen der Basler Bahnlinie. (Video: Telebasel)
Hip-Hop schwappte in den 1980er-Jahren aus den Vereinigten Staaten nach Europa. In Basel entdecken viele Hip-Hop im Kino mit Filmen wie «Wild Style» (1982) oder «Beat Street» (1984), erklärt Rapper Skelt! Hip-Hop ist bekanntlich nicht nur Rap. Auch Breakdance, DJ-ing und Graffiti sind Fest in der Kultur verbunden.
Die Basler Zug Linie, auch «Line» genannt ist der Treffpunkt der damaligen Sprayer-Szene. Auch Black Tiger (49) war damals hier anzutreffen. «Das war damals wie ein eigener Dschungel», erinnert er sich zurück, «In die Welt, in die wir geboren wurden hat man uns Beton hingestellt und dann haben wir ihn farbig gemacht.»
Ab 1984 als Sprayer unterwegs, interessiert sich Black Tiger bald auch für Rap. 1987 beginnt er zu rappen. Damals rappt man in Basel auf Englisch, orientiert sich an den Vorbildern aus den USA. Black Tiger tut sich aber etwas schwer mit dem Englisch und experimentiert bald auch mit Baseldeutsch. «Für mich ist es echter, ich komme mehr an meine Gefühle ran», erklärt Black Tiger.
«Fresh Stuff 2», so heisst das Rap-Album, dass 1991 entstehen soll. Rapper aus der ganzen Schweiz sollen Songs beisteuern. Zürich, Lausanne aber auch Basel ist mit der Band P-27 vertreten. P-27 erscheinen im St. Galler Tonstudio zusammen mit Black Tiger. Im Gepäck hat er einen schweizerdeutschen Text. «Ich sagte ich wolle auf Schweizerdeutsch rappen, ‹Sicher nicht›, hiess es», schildert Black Tiger die Situation. Doch dann bekommt er eine eigene Chance, seinen Teil auf Schweizerdeutsch zu rappen. Was dann geschah, ist Musikgeschichte.
«1991 in Basel: Die Geburtsstunde des Mundart-Raps» ist eine Zeitreise ins Jahr 1991. Black Tiger, Skelt!, Kalmoo und Luana: Vier wichtige Rapper von damals erinnern sich noch einmal an den Moment.
Noch nicht genug von Mundart-Rap? Wie sich Mundart-Rap schweizweit seit 1991 entwickelt hat, behandelt der SRF-Podcast von Reena Thelly und Lukie Wyniger. Sehr empfehlenswert und eine grosse Inspiration für diesen Report.
Unmittelbar nach ihrem gelungenen Gig in der Schüür, chillten wir Backstage mit Skeltigeron (Skelt!, Black Tiger, Rony und DJ Drozt) aus Basel, um mit ihnen ein Interview durchzuführen.
BASEL. 147 Rapper brachte Hip-Hop-Urgestein Urs Baur alias Black Tiger für sein Projekt «1 City 1 Song» zusammen. Am Samstagabend wurde dieser Track in der Kaserne mit Videounterstützung quasi uraufgeführt.
BASEL. Das Jugendkulturfestival lockte am Wochenende rund 60 000 Jugendliche und jung Gebliebene in die Basler Innenstadt.
Sie zählen zu den herausragenden Bands des «Swiss Hip-Hop Movement». «Murder by Dialect», einer ihrer Beiträge auf dem zweiten Schweizer Rap-Sampler «Fresh Stuff 2», wurde von den einheimischen Radiostationen rauf und runter gespielt und verschaffte ihnen über Nacht einen Kultstatus in der helvetischen Hip-Hop-Szene. Jetzt beglücken «P-27» ihre Fangemeinde mit ihrem ersten Tonträger.
«Rappen kann man in jeder Sprache, auch in Baseldytsch», sagt der 19jährige Sänger Skelt! der Hip Hop Band P-27. Am Donnerstag präsentierte P-27 im "Only One" die erste in Schweizerdeutsch gerappte CD.
Was etlichen gestandenen Basler Bands verwehrt bleibt, gelingt derzeit vier jungen Rappern. Kaum ist ihre erste CD auf dem Markt, spielen Radiostationen das Werk tagaus, tagein. P-27 heisst die Basler Formation, ihre Besonderheit: baseldeutsche Rap-Reime.
Basel hat endlich wieder die eigenen Megastars. Nein, so kampflos kann ein rechter Bebbi die Szene nicht einfach dem Berner Platten-Kuchen überlassen.
Mit einer Überdosis P-27 Funk wird eine ernstzunehmende Offensive gerappt. Vom Erfolg des Fresh Stuff 2 Samplers war man eigentlich vorgewarnt, was den Biss der zukunftsweisenden Formel P-27 betrifft.
Vor zwei Jahren erschien der Sampler «Fresh Stuff», der nach der Live-Manifestation CH-Fresh erstmals die Schweizer Rap-Szene auf Vinyl zusammenfasste. Inzwischen hat sich einiges getan, und der nun erschienene Nachfolger «Fresh Stuff 2» geht voll ab.
Knallbunt wie das von den Basler Rappern und gleichzeitigen Graffity-Künstlern der Gruppe P-27 gesprayte Cover für den Sampler «Fresh Stuff 2» erweist sich die Schweizer Hip-Hop-Szene voller Überraschungen.
Ein Basler Quartett eröffnet mit seiner Debüt-CD «Overdose Funk» endlich all jenen, die bislang nichts mit Rap anfangen konnten, eine Möglichkeit, diese Musik zu verstehen: P-27 rappen auf Schweizerdeutsch und haben so den Stein ins Rollen gebracht, endlich eine eigenständige Form von Schweizer Hip Hop zu entwickeln.
Die CD beginnt mit einem Intro, dass von DJ Radikkal und Tron massgeschneidert und mit viel Scratches versehen wurde.
So läuft das meistens: Eine Szene entsteht, wächst und gedeiht, aber das grosse Outing passiert meist mit einer Band, die auch innerhalb der jeweiligen Szene ein Newcomer ist. In der Schweizer Hip-Hop-Szene sind das die Basler P-27.
In den P-27-Texten wird Basel zum Kriegsgebiet, wo Hip-Hopper und Sprayer unter ständiger Bedrohung durch eine böswillige Polizei stehen.
Zehn Jahre nach Ausbruchs der Rap-Revolution in New York haben es die Deutschschweizer endlich auch geschafft, einen starken Tanzrhythmus mit einer starken Message zu verbinden.
Was steht für die Geburtstunde des Schweizer Mundart-Rap?
Ganze 20 Jahre hat Schweizer Mundartrap auf dem Buckel – zumindest, wenn man sich an der Zeitrechnung von DRS Virus und DRS3 orientiert, welche dieses Jubiläum heuer ausgiebig feiern.
Dieses Wochenende erblickt ein Monster von einem Raptrack das Licht der Welt: Auf «1 City 1 Song» vereinigt Black Tiger über 140 Rapper aus der Region Basel. Am Freitag feiert das Werk mit einem Weltrekord auf DRS 3 Premiere, am Samstag gibts das Werk live in der Kaserne zu hören und als Gratis-Download. Der Bericht eines Beteiligten.
Nein, als sein Lebenswerk soll man das Mega-Projekt «1 City 1 Song» nicht bezeichnen, wenn es nach Black Tiger geht: «Bloss nicht», betont das Basler Rap-Urgestein sogar: «Es haben Hunderte von Leuten mitgewirkt – ...