Knallbunt wie das von den Basler Rappern und gleichzeitigen Graffity-Künstlern der Gruppe P-27 gesprayte Cover für den Sampler «Fresh Stuff 2» erweist sich die Schweizer Hip-Hop-Szene voller Überraschungen.
Dass der Rap keineswegs nur der Sound grosstädtischer Ghetto-Kids und selbst in schweizerischer Biederenge möglich ist, das machte vor zwei Jahren der Sampler «Fresh Stuff 1» so überraschend wie nachdrücklich klar. Inzwischen ist viel passiert, hat sich Hip Hop aller Art im einheimischen Schaffen noch stärker etabliert. Folgerichtig hat der bereits für den ersten Sampler verantwortliche Produzent der Italo-Schweizer P.D. Slice (alias De Sapio) mit «Fresh Stuff 2» (Out Of Tune/Disctrade) zu einem zweiten Rundumschlag ausgeholt.
Für das Rap-Schnellgeschnatter sprachrhythmisch ist auch hierzulande englisch kaum entbehrlich (Akzente inklusive). Hingegen diesbezüglich für den grossen Aha-Effekt sorgten die jungen Basler von P-27 – die rappen in reinstem Baseldeutsch über ihre zweite Passion, das Sprayen.
Quer durch die Hip-Hop-Nächte ziehen sich die 13 Tracks auf dem Sampler, darunter mit den in der Westschweiz populären Sens Unik aus Lausanne und ihrem einzigartigen französisch/spanischen Rap, aber ebenso mit einem Newcomer wie etwa dem Public-Enemy-beeinflussten Zürcher M.C. Avinash. Soulig-funkig rappt es sich mit DPM Syndication/Leeroy PRC aus Davos. Dagegen eher konventionell schön kommt die US-Schweizerin Julie Wright daher. Interessant sind einige Remixes, etwas von den luzernerisch-zürcherischen Ganglords des Dance-Reggaes «Ready For The Party» und «Girls Dem Nice».
So läuft das meistens: Eine Szene entsteht, wächst und gedeiht, aber das grosse Outing passiert meist mit einer Band, die auch innerhalb der jeweiligen Szene ein Newcomer ist. In der Schweizer Hip-Hop-Szene sind das die Basler P-27.
«Rappen kann man in jeder Sprache, auch in Baseldytsch», sagt der 19jährige Sänger Skelt! der Hip Hop Band P-27. Am Donnerstag präsentierte P-27 im "Only One" die erste in Schweizerdeutsch gerappte CD.
Was etlichen gestandenen Basler Bands verwehrt bleibt, gelingt derzeit vier jungen Rappern. Kaum ist ihre erste CD auf dem Markt, spielen Radiostationen das Werk tagaus, tagein. P-27 heisst die Basler Formation, ihre Besonderheit: baseldeutsche Rap-Reime.
Sie zählen zu den herausragenden Bands des «Swiss Hip-Hop Movement». «Murder by Dialect», einer ihrer Beiträge auf dem zweiten Schweizer Rap-Sampler «Fresh Stuff 2», wurde von den einheimischen Radiostationen rauf und runter gespielt und verschaffte ihnen über Nacht einen Kultstatus in der helvetischen Hip-Hop-Szene. Jetzt beglücken «P-27» ihre Fangemeinde mit ihrem ersten Tonträger.
In den P-27-Texten wird Basel zum Kriegsgebiet, wo Hip-Hopper und Sprayer unter ständiger Bedrohung durch eine böswillige Polizei stehen.
Basel hat endlich wieder die eigenen Megastars. Nein, so kampflos kann ein rechter Bebbi die Szene nicht einfach dem Berner Platten-Kuchen überlassen.
Mit einer Überdosis P-27 Funk wird eine ernstzunehmende Offensive gerappt. Vom Erfolg des Fresh Stuff 2 Samplers war man eigentlich vorgewarnt, was den Biss der zukunftsweisenden Formel P-27 betrifft.
Die CD beginnt mit einem Intro, dass von DJ Radikkal und Tron massgeschneidert und mit viel Scratches versehen wurde.
Vor zwei Jahren erschien der Sampler «Fresh Stuff», der nach der Live-Manifestation CH-Fresh erstmals die Schweizer Rap-Szene auf Vinyl zusammenfasste. Inzwischen hat sich einiges getan, und der nun erschienene Nachfolger «Fresh Stuff 2» geht voll ab.
Ein Basler Quartett eröffnet mit seiner Debüt-CD «Overdose Funk» endlich all jenen, die bislang nichts mit Rap anfangen konnten, eine Möglichkeit, diese Musik zu verstehen: P-27 rappen auf Schweizerdeutsch und haben so den Stein ins Rollen gebracht, endlich eine eigenständige Form von Schweizer Hip Hop zu entwickeln.
Zehn Jahre nach Ausbruchs der Rap-Revolution in New York haben es die Deutschschweizer endlich auch geschafft, einen starken Tanzrhythmus mit einer starken Message zu verbinden.