Vorletzte Nacht in der Gessnerallee geschah das schier Unfassbare: «Gleis X», das Basler Hip-Hop-Theater, zog tatsächlich Jugendliche an, und zwar so viele, dass die Gessnerallee ausverkauft war. Unter den Kritikern gab es allerdings solche, die noch in der Pause mit einem «Mein Gott, wie furchtbar!» verschwanden, die Jungen hingegen blieben, gaben Szenenapplaus und Zwischenrufe und alles, was man sich von einem Theaterpublikum wünscht.
Obwohl das Stück, ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Basler Hip-Hop-Künstler und des Theaters Basel, eine selbstgespiegelte Basler Szenengeschichte ist. Eine aus der «Basel's Hall of Fame» sogar, meinten jedenfalls Skelt! und Black Tiger, den man mal für eine «sexiest man alive»-Wahl vorschlagen könnte. Doch das Zürcher Publikum liebte die FCB-Witze und die Gäste mit dem süssen Akzent, die alle sich selbst spielten und keineswegs Profischauspieler waren.
Das Stück (Autor: Skelt!, Regie: Tom Ryser) wirkte wie - pardon - etwas pathetisch geratenes Schülertheater: Unausgefüllter Second Generation Bub macht illegale Graffiti am Bahndamm, wird verhaftet, erlebt Loyalitätskonflikte in der Gang, bleibt trotz Bullenstress dem Hip-Hop treu, wird Jahre später von einer Galeristin entdeckt, seine ehemaligen Homeboy-Kumpels sind inzwischen verbürgerlicht oder haben die Subkultur gewechselt, füllen jetzt Pavianhodensäcke mit Vinyl und tragen silbrige Raver-Jacken.
Aber: Wir sehen Profi-Hip-Hopper, die ihre Gosse, ihre Familienprobleme und ihren Polizeiposten aus dem richtigen Leben kennen, die ihre Performance mit Herzblut und Aura darbieten und vermitteln, was sich leider nur mit einem sehr hässlichen Wort benennen lässt: Authentizität. Und die Basler verstehen «Gleis X» nicht nur als eine Inszenierung von Hip-Hop, sondern als Teil ihrer Kultur selbst: «Jede Aufführung ist ein Unikat - wie beim Freestyle», sagt Skelt!.
Man fühlte die gleiche Ergriffenheit, die einen schon letzte Saison am Theater Basel gepackt hatte, als Black Tiger und Tarek Abu Hageb (Hauptdarsteller in «Gleis X») in «Vinny» von Klaus Pohl mitmachten: ein etwas verstiegen-verschraubtes Stück, über eine verschissene Mädchenjugend in der bösen Grossstadt, garniert mit «echten» Hip-Hop-Einsätzen. Als würde eine Soap-Opera plötzlich mit Reality TV durchsetzt. Kleine Schockmomente, weil die Kunst und das richtige Leben doch nicht so weit voneinander entfernt sind, wie man sich dies oft wünscht.
Und dann traten in der Gessnerallee zwei «Crews», die vorher so genau mit den Basler Gegebenheiten gearbeitet hatten, dass man als Exil-Baslerin richtig in den Mutterschoss der Stadt zurückschlüpfte, zum «Battle» an: Vom Theaterpublikum angefeuert, kampftanzten sie gegeneinander, man glaubte sich plötzlich mitten in der «West Side Story», als die Sharks gegen die Jets angingen, und hatte etwas Angst, dass einer tatsächlich ohnmächtig wurde oder ein echtes Messer zücken könnte.
«Gleis X» im Zürcher Theaterhaus Gessnerallee läuft noch heute Freitag und morgen Samstag um 20.30 Uhr.
Als einziges produzierendes Haus unter den sechs Veranstaltern hat das Junge Theater Zürich das Theaterfestival Blickfelder mit einer Premiere eröffnet.
Die Hip-Hop-Crew wurde im Theater Basel hochoffiziell begrüsst.
Der bekannte Rapper Skelt! der Basler Rap-Crew P-27, freut sich. Heute Abend ist das Hip-Hop-Musical «Gleis X», das er produziert und geschrieben hat, erstmals ausserhalb von Basel zu sehen.
BIRSFELDEN. Kann Theater vom HipHop lernen? Gegenwärtig läuft im Roxy in Birsfelden das erste HipHop-Theaterstück: «Gleis X».
Im «Roxy» in Birsfelden wird morgen ein neues Theaterstück aufgeführt, das spezielle Erwähnung verdient: Es ist das Hip-Hop-Theaterstück «Gleis X», das später auch im Theater Basel gezeigt wird. Autor und Produzent ist Skelt!, Regie führt Tom Ryser.
Aus dem Wettbewerb «Ideen für Basel» ist als einer der Preisträger das Hip-Hop-Theaterprojekt «Gleis X» hervorgegangen. Die Premiere im Roxy Birsfelden steiss beim Publikum auf rasende Begeisterung. Zu sehen ist eine griffige Story, eine wilde Show aus Tanzeinlagen, wilder Energie, lauter Musik und ansteckender Spielfreude.
Birsfelden. (ms) - Das erste Theaterstück, das es in seiner Art noch nie gegeben hat, wird in Birsfelden uraufgeführt: Gleis X, heisst die Produktion und lässt einem den Hip-Hop an eigener Seel erleben. Auf der Bühne wird getanzt, gerappt und die Graffiti-Künstler bringen die Farbe in den Kulturraum Roxy. Premiere ist am 5. September, 20 Uhr. Initianten sind «Bee 4 Real» und es ist eines der Gewinnerprojekte der Basler Kantonalbank.
Birsfelden. Der «Verein Kulturraum Roxy» hat am Montag abend den Medien seinen neuen Spielplan vorgestellt.
Die Hip-Hop-Leute machen Theater. Heute abend hat das Stück «Gleis X» im Roxy Birsfelden Premiere. Wochenlang haben Hip-Hopperinnen und Hip-Hopper zusammen mit dem Regisseur und Theatermann Tom Ryser an diesem Stück geprobt, das einerseits vieles aus der realen Geschichte der Basler Hip-Hop-Welt erzählt, andererseits das Lebensgefühl dieser Welt ungefiltert auf die Bühne bringt. Autor des Stückes ist der Rapper «Skelt!».
Birsfelden. «Heute habe ich frischen Durchfall mit einem echten Schweineborsten-Pinsel auf die Leinwand gebracht.
Hip Hop wurde in der Vergangenheit häufig mit einer «No Future»-Stimmung und mit gewalttätigen Jugendlichen in Verbindung gebracht. Dass dies Vorurteile sind, die nicht stimmen, zeigt ein Theaterstück über die Hip-Hop-Kultur, das am Freitag in Birsfelden uraufgeführt wurde.
Nach der Premiere wundert sich Skelt!: «Sogar Leute im höheren Alter so ab 30 haben beim letzten Rap mitgewippt!»
HipHop auf der Theaterbühne: Die Uraufführung «Gleis X» im Birsfelder Roxy zeigt, wie Theaterkunst und Jugendkultur zusammengebracht werden können.
«Mit HipHop möchte ich etwas sagen, wa ich in der Gesellschaft nicht kann. Sam, '97» steht auf dem Flyer für «Gleis X». Mit dem Stück wird in Basel ein Theater über HipHop in der Schweiz uraufgeführt.
«Gleis X:»: Körper-, Wort-, Graffiti- und Turntable-Akrobaten sind die Protagonisten eines mitreissenden Hip-Hop-Stücks, welches von «Bee 4 Real» im Kulturraum Roxy Birsfelden inszeniert wird (bis 20.9., verschiedene Anfangszeiten).
Eine der von der Kantonalbank honorierten «Ideen für Basel» ist ein Theaterprojekt der Basler Hip Hop-Szene. Ein Ensemble von zwanzig Darstellenden zeigt in «Gleis X» deren kreative Ausdrucksformer.
Samir, ein junger Basler dessen Elterin in die Schweiz zogen begeistert sich für HipHop. Er wagt mit seinem ersten öffentlichen Graffiti den Schritt in die Illegalität.
Am Freitag, 5. September, wird in Birsfelden bei Basel ein Theaterstück uraufgeführt, dass es angeblich in dieser Art in der Schweiz noch nie gegeben hat: «Gleis X», das erste Theaterstück über HipHop.