Es wird getrampelt, durch die Luft geflogen, das Bühnengestänge erklettert, geschrien und geklatscht zu dumpfem Trommeln und schrillem Technosound.
Durch das Getöse dringt ganz zart die Geschichte der Schroffensteins, die auch die Geschichte von Romeo und Julia sein könnte: Zwei verfeindete Stämme, zwei, die sich lieben und nicht dürfen, deswegen Tod am Ende. Tragisch.
«Outlander» nennt die Gruppe ihre Produktion. Sie hatte am Mittwoch Premiere im Foyer des Theaters Basel. Das Publikum drängte sich, die dominierende Fussbekleidung waren Turnschuhe.
Eine unterhaltsame Aufführung, die man nach einer guten Stunde fröhlich verlässt.
Die Basler Gruppe Gendertainment gastiert mit «Outlander» an aua-Festival. Tom Ryser und Skelt! machten aus Kleists «Die Familie Schroffenstein» einen multiethnischen Theatertanzakrobatikrap.
Es könnte einem das Herz abdrücken. Nicht der Geschichte wegen - die ist schon bei Kleist ziemlich verworren, und selbst die Kollegen auf der Grossen Bühne sind an dem ritterlichen Schauerdrama der «Familie Schroffenstein» vor knapp drei Jahren mehr als kläglich gescheitert.
Von Heinrich von Kleist ist überliefert, dass er beim Vorlesen seiner Tragödie «Die Familie Schroffenstein» ins Lachen geriet, bis ihm die Tränen kamen.
BASEL. «Gendertainment» als Name ist ein Wortspiel...
«Fremdgehen mit Kleist» soll das gewesen sein? Warum denn? Das war eingehen auf das, was ein Text heute noch sagen kann. Das war Weiterführen des Theaters zurück an seine genuinen Wurzeln - Theater für Kopf, Leib und Seele.
Seit drei Jahren arbeiten Tom Ryser, Skelt! und Eva Watson als Produktionsgemeinschaft zusammen, seit einem Jahr unter dem Namen «Gendertainment».
Eines der «sprachlich schönsten deutschen Stücke über Missverständnisse», 'Familie Schroffenstein' von Heinrich von Kleist, bildet den Ausgangspunkt für ein neues Projekt am Theater Basel.