Eines der «sprachlich schönsten deutschen Stücke über Missverständnisse», 'Familie Schroffenstein' von Heinrich von Kleist, bildet den Ausgangspunkt für ein neues Projekt am Theater Basel.
Seit drei Jahren arbeiten unter der Bezeichnung «Produktionsgemeinschaft Gendertainment» Tom Ryser, Eva Watson und Skelt! zusammen. Der Gruppenname ist Konzept - unterhaltendes Spiel mit Identitäten wird hier praktiziert, jongliert, tradiert. Für ihre Form von «Fremdgehen mit Kleist» suchte und fand das Team künstlerische und organisatorische Partner bei Theater Basel und Cîrqu'enflex. Das Theaterprojekt «Outlander», das die perfekte Mehrsprachigkeit von ImmigrantInnen der zweiten und dritten Generation, aber auch deren Anfälligkeit für Missverständnisse zum Thema hat, packt dieses zeitgemässe und doch so zeitlose Phänomen spielerisch und temporeich am Schopf - Babylon in Basel, riprap, waduwolle?
Die Basler Gruppe Gendertainment gastiert mit «Outlander» an aua-Festival. Tom Ryser und Skelt! machten aus Kleists «Die Familie Schroffenstein» einen multiethnischen Theatertanzakrobatikrap.
Es könnte einem das Herz abdrücken. Nicht der Geschichte wegen - die ist schon bei Kleist ziemlich verworren, und selbst die Kollegen auf der Grossen Bühne sind an dem ritterlichen Schauerdrama der «Familie Schroffenstein» vor knapp drei Jahren mehr als kläglich gescheitert.
Von Heinrich von Kleist ist überliefert, dass er beim Vorlesen seiner Tragödie «Die Familie Schroffenstein» ins Lachen geriet, bis ihm die Tränen kamen.
BASEL. «Gendertainment» als Name ist ein Wortspiel...
Es wird getrampelt, durch die Luft geflogen, das Bühnengestänge erklettert,...
«Fremdgehen mit Kleist» soll das gewesen sein? Warum denn? Das war eingehen auf das, was ein Text heute noch sagen kann. Das war Weiterführen des Theaters zurück an seine genuinen Wurzeln - Theater für Kopf, Leib und Seele.
Seit drei Jahren arbeiten Tom Ryser, Skelt! und Eva Watson als Produktionsgemeinschaft zusammen, seit einem Jahr unter dem Namen «Gendertainment».