Skip to main content

Presse_online

Berichte & Kritiken


Drummeli 2017

18. Februar 2017Von: Carmen KolpViews: 5647

v.l. Ramona Zimmerli, Skelt!, Moreno Abert (Bildquelle: www.skelt.ch)

Drummeli 2017 1. Teil – hören- und sehenswerte Vorträge von Cliquen, Gugge, Schnitzelbangg und Raamestiggli

Von Papageno über den Irish Dance zu Star Wars. Das ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Drummeli-Programm. Gute Cliquenvorträge, ein guter Schnitzelbangg, musikalische Gugge und auch, ganz wichtig, gute und lustige Raamestiggli.

Traditionelle Vorfasnachtsveranstaltungen beginnen mit einem Prolog. Das Drummeli auch wieder. Jedoch nicht traditionell, sondern gerappt. Spitzig, scharf und treffend die Reime und flüssig der Vortrag.

Als erste Clique kamen die Gundeli mit ihrem Ueli-Goschdym und zelebrierten den Hofnarr. Bereits zu Beginn ein Ohrenschmaus für alle Fasnachtsliebhaber. Pfeiferisch und trommlerisch legten sie die Messlatte an Musikalität sehr hoch.

Die Glaine Opti-Mischte mit ihrer Trommel- und Pfeiferschule klopften Knock, Knock! It’s a bug. Es macht Freude so viele junge Fasnächtler auf der Bühne zu sehen, welche abwechslungsreich und mit viel Spass einen so schönen Vortrag zeigen. Sie feiern dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum und wollen dies mit dem grossen Krabbeln feiern.

Die Junteresseli machten mit dem D’ Vergaeschlemer ein Experiment mit Synapsenbildungen im Gehirn. Hat nicht jeder schon eine Note oder ein Schlag bei einem Marsch vergessen, welchen sie/er schon seit Jahren pfeift oder trommelt?

Locker und flockig war der Auftritt der Spezi mit Scotish Irish Dance. Neben den Piccolo und Trommeln kamen auch noch eine Snaredrum und Biergläser zum Einsatz. Diesen Marsch können sie im nächsten Jahr in Dublin an der St. Patrick’s Day Parade spielen und sicherlich auch die Iren begeistern.

Farbig war die Bühne als sie die Basler Dybli mit ihrem Papageno betraten. Sehr schöne Piccolo-Solopassagen waren die Stärken dieses Auftritts. Die beiden Instruktoren der Dybli arrangierten den Marsch zu Ehren des 225. Todestages des Ausnahmekünstlers Wolfgang Amadeus Mozart.

Die Schnurebegge zeigten mit Dr «Feschti Wal» (Festival) einen süssen Waltambourmajor und fliegende Walfische, welche über dem Publikum schwebten. So konnten die Zuschauer Wale noch nie schweben sehen. Ob die Pfeifer und Tambouren in ihren gelben Ölanzügen nun Fischer, Whale Watchers, Walfänger oder Umweltschützer sind, wird jedem Zuschauer selbst überlassen.

Anneli und Hansli heisst der diesjährige Drummelibangg. Die Formation besteht nur während des Drummelis und die Schüler zeigen auf, dass man bei der Pokémonjagd je nachdem auch ein Hörgerät finden kann. Sie nehmen ebenfalls die Normalesser auf, welche keine Laktose-, Gluten- oder Zuckerintoleranz haben und weder vegetarisch noch vegan essen. Der Langvers zum Ende mit der Melodie des Kinderliedes «e Huet, e Stogg, e Rägeschirm» beschert ihnen einen tosenden Abgangsapplaus.

Die Basler Rolli nehmen danach die Zuschauer mit auf eine Zeitreise an den Spalebärg im Jahr 1984. Dort konnte man tatsächlich einmal Skifahren. Der gleichnamige Marsch wurde sehr melodiös und dynamisch sensationell aufgeführt. Das Bühnenbild zum neuen Pfeifermarsch im Repertoire setzte sich gegenüber den Ehrespalebärglemer und 365 Tagen Weihnachten durch.

Ganz in blau wurde sowohl die Bühne als auch die Schnooggekerzli, die den Naarebaschody in Blue aufführten. Sie verschmelzen ein traumartiges Wimmelbild mit der Mannequin-Challenge.

Mit dem BVB-Tram der Ammedysli waren die Wettstai mit dem Basler Marsch auf der Bühne zu sehen. Sie machen mit Besorgnis auf die Geiz-ist-geil-Mentalität und den Verkauf von Basel aufmerksam.

Mit Love is in the air brachten die LäGGerli-HaGGer Guggenklänge auf die Bühne. Abwechslungsreich mit Akkordeons und in alten Fliegeruniformen. Zum 40-jährigen Jubiläum fanden sie, vor dem Düsseldorfer Rosenmontagsumzug, den Weg auf die Drummeli-Bühne. Das gut arrangierte Stück brachte die Zuschauer zum mitwippen.

Ein weiterer musikalischer Höhepunkt kam vor der Pause mit der Spale und Spale meets Cantina Band. Die wippenden Zuschauer konnten gleich weitermachen und einen wunderbaren musikalischen Vortrag geniessen. Weitere Informationen sind im untenstehenden Bericht ersichtlich.

Nun zu den Raamestiggli: Im letzten Jahr stark kritisiert, in diesem Jahr sensationell. Sie sind allesamt kurzgehalten und lustig. Gespickt mit grösseren und kleineren Pointen können sie nun absolut mit dem hohen Niveau der Cliquen mithalten und runden so das Drummeli zu einem doch kurzweiligen ersten Teil ab. Die Schauspieler gehen in ihren Rollen auf und zeigen überspitzt ein Potpourri an Geschehnissen des vergangenen Jahres. Sei dies das im Rhein badende Viererticket der Bürgerlichen, welche im Rhein die politischen Ansichten verwässern und meinen Conradin first, Lukas second. Oder die beiden Damen in der Arztpraxis, welche sich fragen, wen noch Fakten im 2017 interessieren und die Problematik mit dem Google-Arzt auf köstliche Art und Weise parodieren. Aber auch ein kurzes Raamenstigg zur Basler Velo Sekte und dem Kirsi pflücken. Und es gab die Balkonszene! 3 Waggis, welche von einer UNESCO-Dame angehalten werden, die political correctness zu waren und doch bitte sagen sollen: «Entschuldigung, vereehrti Dame, fühle sie sich beleschtigt, wenn ich ihne e Mimösli gib?» Zumal die CO2-Bilanz der spanischen Orangen nicht optimal ausfällt und bitte das Intrigieren auch auf Englisch stattfinden soll. Zum Schluss sagt ein Waggis richtigerweise, dass Fasnacht auch ein bisschen weh machen muss, wir aber nicht alleine sind. Und dann kommen die vielen Waggis der Wagencliquen auf die Bühne gestürmt und verteilen Räppli und Mimösli. Ein sehr farbiger Schluss des ersten Teils.

Das Fazit des ersten Teils ist seitens Cliquen zweigeteilt. Es gibt Cliquen, welche durch ihre musikalisch schön umgesetzten Vorträge glänzen. Andere brillieren durch ein tolles Bühnenbild oder durch eine gelungene Show. Die Raamestiggli sind konstant auf einem guten Niveau und regen auch zum Nachdenken an. Zeitlich ist das Drummeli wieder kürzer geworden und bietet so eine kurzweilige erste Hälfte. Kurzum: ein Drummeli, dass man gesehen haben muss.

Das Drummeli findet vom 18. – 24. Februar 2017 jeweils um 19.30 Uhr (ausser sonntags 14.00 Uhr) statt. Es hat noch Tickets in allen Kategorien. Zum ersten Mal können an der Abendkasse Jugendliche mit Ausbildungs-Ausweis und sozial Benachteiligte mit der „KulturLegi“ Restkarten zum halben Preis kaufen. Die Tickets kosten CHF 43.-/53.-/63.-/73.- und können beim Fasnachts-Comité am Blumenrain 16, Bider & Tanner an der Aeschenvorstadt 2 sowie an den üblichen Vorverkaufsstellen bezogen werden.

Ausserordentlich hat das Comité am Sonntag, 19. Februar 2017 von 11.00-12.00h für den Drummeli-Ticketverkauf offen.

Projekt Link

TV-Berichte

v.l. Susanne Hueber, Skelt!, Hugo Buser, Patrick Gusset
17. Februar 2017

telebasel logo altEin Teil des Ensembles der Basler Vorfasnachtsveranstaltung «Drummeli» zu Gast in der Redaktion von «Barfi.ch».

Radio-Berichte

20. Februar 2017
srf1 logoBASLER DRUMMELI IST ZURÜCK - Die Waggis versuchen sich politisch korrekt zu verhalten

Sind die Freiheiten der Basler Fasnacht gezählt? Will diese nämlich Unesco-Weltkulturerbe werden, muss sie politisch korrekt über die Bühne gehen. Den drei Waggis fällt das in der Balkonszene äusserst schwer.

20. Februar 2017

srf1 logoBASLER DRUMMELI IST ZURÜCK - Die Rahmenstücke sind wieder politisch

Gleich im ersten Rahmenstück wird klar, das Drummeli ist wieder politisch. Der teilweise inhaltsleere Wahlkampf der Bürgerlichen wird auf die Schippe genommen.

Weitere Pressestimmen zu «Drummeli 2017»